Keine Scheu vor Schnee und Flatterband
Ein Stück weit lasse sich schon im Stall und auf der Wiese feststellen, ob ein Pferd vielleicht für die Aufgaben beim Fanfarenzug geeignet sein könnte oder nicht. Genau wissen die Musiker das aber erst nach ihrem alljährlich stattfindenden Pferdetest, bei dem sie mit ihren Tieren all jene Situationen nachstellen, mit denen sie auch während eines gut besuchten Auftritts des Berittenen Fanfarenzugs konfrontiert werden könnten. Jetzt war es wieder soweit: Auf dem Gelände der ehemaligen Freckenhorster Hauptschule und später im Gewerbegebiet Ost testeten die „Berittenen“ – neben bewährten Tieren – auch zwei neue Pferde. Mit dabei war auch die Reiterstaffel des DRK Warendorf.
„Während eines Auftritts – beispielsweise bei einem Festumzug – kann viel passieren“, sagt Jörg Middendorf. Regenschirme, die plötzlich aufgespannt werden, Fußgänger, die in den Weg des Umzugs laufen, ungewohnte Töne wie Trillerpfeifen oder auf dem Boden liegende Hindernisse wie Flatterband sind nur einige der Ausnahmesituationen, mit denen die Pferde klarkommen müssen. „Und natürlich dürfen sie sich auch an der Musik nicht stören“, betont Middendorf. „Sicherheit für die Zuschauer, für die Pferde und natürlich auch für uns Musiker hat höchste Priorität.“ Deshalb scheuten die Mitglieder des berittenen Fanfarenzugs beim Test keinen Aufwand: Zusammen mit zahlreichen Helfern konfrontierten sie die Pferde mit Trillerpfeifen, Regenschirmen, Flatterband, Fanfarenklängen und vielem mehr. Beim Pferdetest am Freitag machte sich übrigens auch der neue Oberst der Freckenhorster Bürgerschützen, Thomas Feldmann, mit Ausnahmesituationen im Sattel vertraut und ritt in der Gruppe der „Berittenen“ mit. Die zwei Pferde, die die Mitglieder des Fanfarenzugs neu getestet haben, sind den Herausforderungen gewachsen: Gut möglich, dass sie demnächst schon bei einem Auftritt der „Berittenen“ zu sehen sein werden. Eine zuvor nicht geplante Stresssituation erlebten die Freckenhorster Musiker beim diesjährigen Pferdetest übrigens auch: „Auch Schnee macht unseren Pferden nichts aus. Gut zu wissen“, sagte Jörg Middendorf schmunzelnd. „Bei einem Auftritt vor zwei Jahren in Belgien hatte es während des Umzugs auch angefangen zu schneien.“ Dass sich das beim ersten Auftritt dieses Jahres am 27. April in Bochum wiederholt, hofft niemand.
(Quelle: Die Glocke, 02.04.2013)