Friedliche Pferde trotz Trillerpfeife und Trompete

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DSC_7129Wenn der Berittene Fanfarenzug seine Auftritte zu Pferde hat, begeistert der Anblick des Ensembles von Pferd und Musiker viele Zuschauer. Aber kaum jemand sieht die intensive Vorbereitung – nicht nur am Veranstaltungstag, sondern schon weit vorher.

Denn bevor die ersten Auftritte stattfinden, testen die Mitglieder des Fanfarenzugs bereits im Frühjahr die Pferde auf ihre Tauglichkeit und Reaktionen auf optische und akustische Störfaktoren.

Für das Osterwochenende hatten Vorsitzender Randolph Mevert und sein Stellvertreter Martin Fabisch ein intensives Testprogramm vorbereitet. Dafür mussten zunächst 15 Pferde zur „Teststrecke“ im Walgern von verschiedenen Pferdebesitzern aus Westbevern-Vadrup, Hoetmar, Everswinkel, Warendorf und Freckenhorst zusammengeholt werden. Gern gesehene Teilnehmer waren auch dieses Mal wieder drei Vertreter der Reiterstaffel des Deutschen Roten Kreuzes, die mit den Berittenen zusammen die Tauglichkeit ihrer Pferde bei optischen und akustischen Reizen durch Fahnen schwenkende Zuschauer, Trillerpfeifen und Rasseln, Flatterbänder und natürlich Trompeten und Pauken überprüfen konnten.

Josef Stammkötter und Paul Strohbücker waren mit ihren Kutschengespannen ebenfalls mit von der Partie, sehr zur Freude der vielen Kinder aus den Familien der Aktiven, durften sie sich doch in den Kutschen wie eine Throngesellschaft fühlen.

Dem musikalischen Leiter des Berittenen Fanfarenzugs, Jörg Middendorf (Bild), war nur eine Nebenrolle zugeteilt worden: Statt wie üblich mit der Fanfare den guten Ton anzugeben, versuchte er, mit einer Trillerpfeife die Pferde aus der Ruhe zu bringen. Er hatte damit genauso wenig Erfolg wie alle anderen störenden Statisten.

Randolph Mevert und Martin Fabisch waren zufrieden und zogen abschließend bei Kaffee, Struwen und Kuchen für die rund 30 Aktiven und Helfer eine positive Bilanz.

So ein Test ist auch immer wieder eine gute Gelegenheit für den Nachwuchs, aktiv unter Aufsicht den Ernstfall zu erleben. Die jungen Musiker sind durch ihren Trompetenunterricht zwar gut in den Verein eingegliedert, müssen aber erst durch intensiven Reitunterricht an das reibungslose Zusammenspiel von Instrument und Pferd bei den Berittenen herangeführt werden.

Quelle: Tageszeitung, Die Glocke, 25.04.2014